Das deutsche Kastrationszentrum in Sofia - Kooperation mit der veterinärmedizinischen Fakultät


 

Bereits seit 1998 gibt es das Projekt „Kastrazionszentrum Sofia“ in Bulgarien. Von Anfang an war es das Hauptanliegen, in enger Zusammenarbeit mit der Fakultät für Veterinärmedizin der Universität für Forstwirtschaft die gravierende Population von Straßentieren zu begrenzen, und dadurch eine Verbesserung der Lebensqualität der Hunde und Katzen zu erreichen. Die Kastrationen sind in den Ausbildungsprozess der Studenten für Veterinärmedizin eingebunden. Sie lernen die Kastration somit nicht nur aus Büchern kennen, sondern können live mit dabei sein und den Dozenten assistieren.

 

Junge Menschen aus Bulgarien und den benachbarten Staaten Griechenland und Türkei, die an der Uni studieren, werden auf diese Weise für die Probleme von Straßentieren sensibilisiert. Sie sehen hier ein beispielhaftes und gut funktionierendes Projekt, eine gewinnbringende Zusammenarbeit, die dem Tierschutz und der Universität gleichermaßen zugutekommt. Diese Erfahrung können sie nach dem Studium in ihre Länder tragen, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Das Projekt in Sofia ist somit grenzüberschreitend und voll und ganz im Sinne unserer Satzung - Hilfe für die Tiere in den südlichen Ländern!

 

In den vergangenen, fast drei Jahrzehnten, hat das Kastrationszentrum in Sofia, finanziert von der Tierhilfe Süden, tausende streunende Hunde und Katzen kastriert, Tieren geholfen, die im Autoverkehr oder absichtlich schwer verletzt wurden. Das Tierelend hat sich seit Beginn des Projektes in den 1990er Jahren verringert aber es gibt noch immer viel zu tun. Tierschützer und Bürger von Sofia und den umliegenden Gemeinden haben die Möglichkeit, von ihnen gerettete Straßenhunde und Katzen in der Klinik der Veterinärmedizinischen Fakultät unentgeltlich bzw. auf Kosten der Tierhilfe Süden e.V. kastrieren zu lassen. Besonders in den Randbezirken Sofias, auf verlassenen Höfen und Baustellen gibt es immer noch viel zu viele herrenlose Tiere, die es zu kastrieren gilt. In den letzten Jahren haben streunende Katzen in Sofia die überhandgenommen.

 

Für die Nachsorge wurde 1999 auf dem Gelände der Fakultät ein von der Tierhilfe Süden e.V. finanziertes, postoperatives Nachsorgezentrum für kastrierte Hunde in Betrieb genommen, denn nicht jedes Tier konnte nach dem Eingriff erneut auf die Straße gesetzt werden. Momentan leben in diesem Nachsorgezentrum dauerhaft etwa 20 alte und chronisch kranke Hunde, die auf der Straße keinerlei Überlebenschancen hätten. Die Hundesenioren fühlen sich wohl, denn sie sind vor Tierquälern sicher und werden liebevoll umsorgt, der Fressnapf ist voll und sie werden medizinisch versorgt. Auch dieses kleine Senioren-Tierheim wird von der Tierhilfe Süden e.V. finanziert.

 

Kastrationen sind nach wie vor oberste Priorität, egal ob Hund oder Katze, um die Population weiter einzugrenzen und das Leid der Straßentiere zu lindern.